Eine effektive, professionelle Energieberatung kann Zeit und kostenintensivere Tests erfordern. Durch verschiedene Fördermaßnahmen wird die Finanzierung dieser wichtigen energetischen Beratung erheblich erleichtert. Es gibt einige Förderprogramme und Anstalten, die eine qualitative Energieberatung durch Zuschüsse und Kredite ermöglichen.
Wozu Energieberater beauftragen?
Der erfahrene Energieberater berät Sie zu allen Themen rund um energetische Sanierungen und Neubauten. Er analysiert Ihren Energieverbrauch und kann mithilfe einiger Tests die Schwachstellen in Ihrem Gebäude finden. Anschließend kann er Ihnen hilfreiche Tipps geben und umfangreiche Pläne zur Optimierung Ihrer Energienutzung erstellen, sowie auch alle weiteren Fragen abklären, die Sie vielleicht noch haben.
Leistungen:
- Analyse & Beratung
- Erstellen von Sanierungskonzept & individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP)
- Baubegleitung
- Energieausweis ausstellen
- Durchführung Thermografie
- Durchführung Blower Door Test
Mit den richtigen energetischen Maßnahmen können Sie Heizkosten sparen und die Umwelt schonen.
Kosten & Förderungen für Energieberatung im Überblick
Die durchschnittlichen Kosten einer Energieberatung liegen bei ~1.000€, und sind dabei natürlich von den Leistungen und Themenumfängen abhängig. So können für spezielle Tests zusätzliche Kosten zwischen jeweils 400 und 1.000 Euro entstehen.
Um diese Kosten nicht allein tragen zu müssen, gibt es verschiedene Förderungen zur Finanzierungen dieser Beratung durch einen Energie-Effizienz-Experten. Hierbei können sogar bis mehr als die Hälfte der entstandenen Kosten bezuschusst werden.
1.) Günstige Energieberatung von Verbraucherzentralen
Die Energieberatung von Verbraucherzentralen wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Berechtigt dazu sind Bauherren, Haus- und Wohnungseigentümer sowie Vermieter.
Durch die Verbraucherzentralen werden kostenlos Fachleute zur Verfügung gestellt, die den Ist-Zustand Ihres Gebäudes einschätzen und Ihnen Tipps zu Verbesserungen geben. Hier stehen Ihnen verschiedene Formen der Beratung zur Auswahl:
Online Beratung
Die Beratung ist online möglich und für Sie komplett kostenlos. Anhand der Angaben, die Sie auf der jeweiligen Seite machen, erhalten eine schriftliche Einschätzung und Empfehlungen.
Telefonische Energieberatung
Auch per Telefon können Sie kostenlos Fragen zum Thema „Strom sparen“ stellen, die Ihnen individuell beantwortet werden.
Beratung in Beratungsstelle
Bringen Sie Ihre Daten mit in eine der Beratungsstellen, wird mit Ihnen zusammen kostenlos nach Lösungen für mögliche Probleme gesucht, sowie alle Ihre Energiefragen geklärt.
Beratung bei Ihnen vor Ort
Für 30 Euro erfolgt die Beratung von der Fachkraft bei Ihnen vor Ort. Hier kann eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Sie erhalten einen schriftlichen Bericht mit den Ergebnissen und Empfehlungen.
2.) Beratungs-Zuschüsse von dem BAFA
Eine detailreichere, umfangreichere und individuellere Energieberatung führt der unabhängige Energie-Effizienz-Experte durch. Von den erfahrenen Energieexperten werden außerdem Leistungen wie Baubegleitung und die Erstellung individueller Sanierungsfahrpläne angeboten.
Gefördert wird diese Beratung von dem BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit dem Programm „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“.
Wer wird gefördert?
Berechtigt für die Förderung sind Eigentümer von Wohngebäuden, Nießbrauchberechtigte, sowie Mieter und Pächter.
Voraussetzungen
Um die Förderung dem BAFA in Anspruch nehmen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Immobilie muss sich in Deutschland befinden.
- Der Bauantrag des Gebäudes muss mindestens 10 Jahre zurückliegen.
- Das Gebäude muss für Wohnzwecke verwendet werden.
- Der Energieberater muss in der Expertenliste eingetragen sein -oder werden.
- Der Energieberater muss die festgelegten Anforderungen und Qualifikationen erfüllen.
- Datenaufnahme + Energieberatungsbericht werden erstellt.
Höhe der Zuschüsse
Das BAFA übernimmt bis zu 80% der Beratungskosten – mit einem Zuschuss von maximal 1.300 Euro für Ein/Zweifamilienhäuser, und einem Zuschuss von maximal 1.700 Euro für Mehrfamilienhäuser.
Ablauf
- Sie beauftragen einen Energieberater, der die nötigen Qualifikationen aufweisen kann und in der Expertenliste geführt wird.
- Anschließend beantragt der Berater die Förderung beim BAFA.
- Nun haben Sie 9 Monate für die Beratung und die Aushändigung des Beratungsberichts zeit.
- Die Verwendungsnachweiserklärung, die Rechnung und der Bericht werden dem BAFA übermittelt.
- Zum Schluss erfolgt die Auszahlung des Zuschusses an den Beratenden.
3.) Förderprogramme der KfW
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert durch Wohngebäude-Kredite des Förderprogrammes „261: Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ das energieeffiziente Bauen und Sanieren von Gebäuden.
Es gibt keine Zuschüsse für einzelne Beratungen mehr, sondern nur in Zusammenhang mit einem Hausbau oder einer Gebäudesanierung. Hier gibt es spezielle Kredite zur Förderung der Betreuung des Vorhabens durch einen Energie-Effizienz-Experten, der beauftragt werden kann.
Wer ist berechtigt?
Berechtigt für die Kredite sind sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen, Kommunen, juristische Personen und Körperschaften.
Höhe der Kredite
Bau oder Kauf Effizienzhaus
Von der KfW werden Kredite angeboten, die das Finanzieren der Bau- und Baunebenkosten unterstützen. Die maximale Kredithöhe hängt von der Energieeffizienz-Stufe ab. Ein Effizienzhaus der Stufe 40 wird mit einem maximalen Kredit von bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit gefördert, mit 5% Tilgungszuschuss.
Die Baubegleitung und die notwendige Fachplanung des Vorhabens durch einen qualifizierten Energieberater wird zusätzlich mit einem Kredit gefördert. So erhalten Ein- und Zweifamilienhäuser einen maximalen Kredit von 10.000 Euro und einen Tilgungszuschuss von bis zu 50%. Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser erhalten einen maximalen Betrag von 4.000 Euro je Wohneinheit, 40.000 Euro pro Vorhaben und einen Tilgungszuschuss bis zu 50%.
Energetische komplett-Sanierung zum effizienzhaus
Auch werden von der KfW Kredite für energetische Maßnahmen angeboten. Hier richtet sich die Kredithöhe ebenfalls nach der Stufe der Energieeffizienz.
- Voraussetzung dafür ist, dass der Bauantrag mindestens 5 Jahre zurückliegt.
Somit erhält ein Effizienzhaus Stufe 85 einen maximalen Kredit von bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit, die Erneuerbare Energieklasse erhält bis zu 150.000 Euro. Der maximale Tilgungszuschuss pro Wohneinheit liegt bei 37.000 Euro.
Die Baubegleitung eines Energieexperten erhält einen Kredit von 10.000 Euro je Vorhaben in einem Ein-oder Zweifamilienhaus. Die Sanierung von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern werden mit Krediten in Höhe von bis zu 4.000 Euro je Wohneinheit – und 40.000 Euro pro Vorhaben unterstützt. Der Tilgungszuschuss beträgt jeweils bis 50%.
Ablauf
- Sie beauftragen für die Baubegleitung Ihres Vorhabens einen einen Energie-Effizienz-Experten. Dieser muss in der Expertenliste für Förderprogramme des Bundes bei der dena (Deutsche Energie Agentur) geführt sein. Die Kosten werden bis zu 50% übernommen.
- Sie suchen sich einen Finanzierungspartner Ihrer Wahl, und beantragen einen Kredit bei der KfW.
- Abschließend reichen Sie die Bestätigung nach Durchführung bei Ihrem Finanzierungspartner ein.
Mit den Förderungen wird eine umfangreiche Energieberatung ermöglicht, die entscheidend für Ihre Immobilie sein kann. Mit den auf Sie zugeschnittenen Optimierungsplänen können Sie einiges an Energiekosten sparen.