Heutzutage sind viele von uns auf der Suche nach einer zuverlässigen und kostengünstigen Möglichkeit, ihr Haus zu heizen.
Die beiden beliebtesten Optionen, die derzeit zur Verfügung stehen, sind die moderne Wärmepumpenheizung und klassische Gasheizungen.
Gasheizungen sind zwar in der Regel günstiger, erfordern aber hohe laufende Kosten, um effektiv arbeiten zu können.
Wärmepumpen hingegen sind umweltfreundlich und bieten eine unabhängige und erneuerbare Energiequelle für Ihr Zuhause.
In diesem Artikel gehen wir auf beide Heizungsarten im Detail ein und vergleichen ihre wichtigsten Vor- und Nachteile.
Gasheizung und Wärmepumpe: Gemeinsamkeiten & Unterschiede!
Wie sieht es mit den Anschaffungskosten aus?
Die Investition in eine neue Heizungsanlage kann entmutigend wirken, aber die gute Nachricht ist, dass es je nach Standort und gewünschten Eigenschaften viele Möglichkeiten gibt.
- Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann zum Beispiel zwischen 18..000 und 36.000 € kosten, einschließlich aller Installationskosten.
- Eine moderne Gasheizung für ein Einfamilienhaus kann dagegen zwischen 9.000 und 12.000 € kosten.
Durch staatliche Anreize können die Investitionskosten für Wärmepumpen bis zu 35 % gesenkt werden.
Wie hoch sind die Betriebskosten beider Heizsysteme?
Um die Betriebskosten miteinander vergleichen zu können, nehmen wir einen durchschnittlichen Jahresheizwärmebedarf von 23.000 kWh.
Gasheizung
Bei Gaskosten von etwa 15 Cent pro kWh können die Eigentümer eines Einfamilienhauses mit jährlichen Heizkosten von 3.450 € rechnen.
Darüber hinaus sind Wartungsgebühren in Höhe von 300 € pro Jahr sowie die Kosten für einen Schornsteinfeger in Höhe von etwa 70 € und Kontrollstromkosten in Höhe von 60 € zu berücksichtigen.
Alles in allem belaufen sich die jährlichen Betriebskosten für eine Gasheizung auf etwa 3.880€.
Wärmepumpe (Luft-Wasser)
Glücklicherweise verbrauchen moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen sehr wenig Strom – nur 4 kWh nutzbare Wärme aus einer Kilowattstunde (kWh).
Das bedeutet, dass für einen Haushalt mit einem Heizbedarf von 23.000 kWh jährlich nur etwa 5.750 kWh Strom benötigt werden.
Wenn man bedenkt, dass der derzeitige durchschnittliche Strompreis bei 40 Cent pro kWh liegt (Anfang 2023), würde dies Stromkosten in Höhe von 2.300 € pro Jahr bedeuten
Zuzüglich der Wartung, die durchschnittlich 200 € pro Jahr kostet, belaufen sich die Gesamtbetriebskosten für eine solche Wärmepumpe auf etwa 2.500 €.
Achtung: Die Rechnung bezieht sich auf eine JAZ von 4. Sollte ihr Haus schlecht gedämmt sein, kann der Stromverbrauch für die Wärmepumpe rasant ansteigen.
Wie sieht es mit der Umweltbilanz aus?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Gasheizungen nutzen Wärmepumpen die Umweltenergie zur Wärmeerzeugung und stoßen deutlich weniger CO2 in die Atmosphäre aus, nämlich nur 100 g pro Kilowattstunde im Vergleich zu 250 g bei einem herkömmlichen Gaskessel.
Noch besser ist die Kombination mit einer Photovoltaikanlage – diese nutzt die Sonnenenergie, um Ihren Strombedarf zu decken, was Wärmepumpen noch umweltfreundlicher macht.
Kommen wir jetzt zur Unabhängigkeit
Bei der Entscheidung zwischen einer Luftwärmepumpe oder einer Gasheizung sollten Sie auch den Faktor Energieversorger berücksichtigen.
Wenn Sie sich für Gas entscheiden, sind Ihre Kosten vollständig dem Gaspreis ausgeliefert und der ist mit über 15 Cent pro kWh bereits happig. Außerdem könnten auf lange Sicht weitere Preiserhöhungen bevorstehen.
Eine Wärmepumpe ist zwar immer noch vom Strom abhängig, aber nur etwa ein Viertel Ihres gesamten Heizenergiebedarfs muss auf diese Weise gedeckt werden.
Wenn Sie ihre Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, zahlen sie statt der 40 Cent nur noch 8 bis 12 Ct pro kWh.
Vor- und Nachteile beider Heizsysteme
Wie so oft muss man die Vor- und Nachteile abwägen. Das Gleiche gilt auch bei Gasheizungen & Wärmepumpen.
Gasheizung
Vorteile
Eine Gasheizung kann eine großartige Investition für jedes Haus sein.
- Sie ist nicht nur platzsparend, da bei Erdgas kein Tank erforderlich ist.
- Mit einem Preis von bis 12.000 Euro handelt es sich um eine vergleichsweise günstige Anschaffung.
- Darüber hinaus ist es sehr zuverlässig und Sie müssen sich keine Sorgen über unerwartete Störungen machen.
- Wenn Sie sich schließlich für ein Modell mit Brennwerttechnik entscheiden, profitieren Sie von einer maximalen Effizienz, da fast der gesamte Energiegehalt des verwendeten Brennstoffs direkt in Wärme umgewandelt wird!
Nachteile
Gasheizungen können in vielen Fällen eine bequeme Wahl sein, aber sie haben auch einige Nachteile.
- Der wichtigste ist, dass zunächst eine Gasleitung verlegt werden muss.
- Außerdem verursacht die Verbrennung fossiler Brennstoffe in diesen Systemen schädliche CO₂-Emissionen, was sie nicht gerade zu einer klimafreundlichen Lösung macht.
- Wie bei den meisten anderen Brennstoffen können auch die Kosten für Erdgas steigen und fallen, daher ist es schwer vorherzusagen, wie hoch die Kosten für Ihren Haushalt sein werden.
- Und schließlich ist eine Gasheizung nicht immer die beste Option, wenn es um langfristige Nachhaltigkeit geht.
Wärmepumpe
Vorteile
Eine Wärmepumpe bietet eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber anderen herkömmlichen Heizungsarten, wie z.B. Gasheizungen.
- Wärmepumpen sind platzsparend
- Die Heizkosten für den Betrieb von Wärmepumpen sind um ein deutliches niedriger.
- Sie müssen sich dank der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen keine Sorgen um Preisschwankungen machen.
- Mit einer Wärmepumpe können Sie ihr Haus auf umweltfreundliche Weise heizen, da sie keine fossilen Brennstoffe verbrennen!
- Und schließlich müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass Sie mehr Geld als nötig für Reparaturen ausgeben müssen, da die Wärmepumpe zuverlässig arbeitet und wenig Wartung benötigt.
Nachteile
Das Heizen eines Hauses mit einer Wärmepumpe kann einige Nachteile mit sich bringen.
- Wärmepumpen sind anfangs teurer als Gasheizungen, aber Sie können problemlos staatliche Zuschüsse beantragen, die die Kosten senken können.
- Der Stromverbrauch kann nach Sanierungsstand stark variieren
- Auch das Genehmigungsverfahren variiert je nach Art der Wärmepumpe
- In den meisten Fällen ist für eine Luft-Wärmepumpe keine Genehmigung erforderlich, während tiefere Bohrungen (wie sie für ein Erdwärmesystem erforderlich sind) eine Genehmigung erfordern können.
Fazit: Wärmepumpe oder Gas?
Luft-Wärmepumpen sind die offensichtliche Wahl für jeden Hausbesitzer, der seine Umweltbelastung reduzieren möchte.
Wenn Sie Ihre Luftwärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, sind Sie auch viel weniger anfällig für Energiepreisschwankungen.
Bei der Entscheidung, welches System für Ihr Haus das richtige ist, kommt es letztlich auf einen Faktor an: die Kosten.
Eine Gasheizung mag im Vorfeld billiger sein, aber die Betriebskosten einer Luftwärmepumpe hängen stark von Ihrem Gebäudestandard ab.
Für ein modernes Haus mit niedrigen Vorlauftemperaturen dürfte sie viel wirtschaftlicher sein als für ein älteres Haus. Bei einer Vorlauftemparatur über 50 Grad, solltest Sie die Entscheidung nochmals genau abwägen.