Heutzutage werden Wärmepumpen in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser bis hin zur Kühlung und Belüftung.
Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft sind inzwischen rund 30% aller Neubauten in Deutschland mit Wärmepumpen ausgestattet.
Für diesen Trend gibt es mehrere Gründe.
- Erstens verlangt die deutsche Energieeinsparverordnung (EnEV), dass alle neuen Gebäude strenge Energieeffizienzstandards erfüllen müssen.
- Zweitens sind viele Gebäudeeigentümer auch von den langfristigen Kostenvorteilen von Wärmepumpen überzeugt.
In diesem Artikel besprechen wir gängige Wärmepumpen, welche sich besonders gut bei einem Neubau anbieten würden, damit Sie die ideale Wärmepumpe für Ihr Haus finden.
Wieso überhaupt Wärmepumpen im Neubau?
Obwohl es Wärmepumpen schon seit Jahrzehnten gibt, sind sie erst seit kurzem eine beliebte Wahl für die Beheizung von Wohnungen und Unternehmen.
Es gibt mehrere Gründe für diese zunehmende Beliebtheit, aber zwei der wichtigsten Faktoren sind die strengeren Energieeffizienzanforderungen und die Tatsache, dass Wärmepumpen am besten funktionieren, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und dem Heizsystem gering ist.
In neuen Gebäuden ist es einfacher, diese Bedingungen zu erfüllen als in älteren Gebäuden, was erklärt, warum Wärmepumpen in neuen Gebäuden viel häufiger eingesetzt werden.
Mit einer angemessenen Isolierung können jedoch auch viele ältere Gebäude für die Installation von Wärmepumpen geeignet sein. Daher sind Wärmepumpen sowohl für neue als auch für alte Gebäude eine zunehmend praktikable Option.
Welche Wärmequelle eignet sich am besten?
Die meisten Wärmepumpen beziehen ihre Energie aus einer von drei verschiedenen Quellen: Luft, Erdreich (Geothermie) oder Grundwasser.
Luftwärmepumpe
Die Temperatur der Außenluft ist das ganze Jahr über am wenigsten stabil und oft recht niedrig, vor allem während der kalten Jahreszeit. Die Anforderungen an eine Luft-Wärmepumpe sind aufgrund der wechselnden Betriebsbedingungen besonders hoch.
Die Effizienz nimmt mit sinkenden Außentemperaturen ab. Vor allem bei kaltem, feuchtem Wetter muss der Betrieb der Wärmepumpe regelmäßig kurz unterbrochen werden, um sie zu enteisen.
Andererseits muss die Luft nicht als Wärmequelle angezapft werden, was bedeutet, dass Luft-Wärmepumpen fast überall eingesetzt werden können.
Kosten: 8.000 – 15.000 Euro
Erdwärmepumpe
Erdwärmepumpen nutzen die Wärme der Erde. Ein aus Rohren bestehendes Kreislaufsystem wird in der Erde vergraben und mit einer Flüssigkeit (z.B. einem Wasser-Glykol-Gemisch) gefüllt.
Auf diese Weise kann die konstante Temperatur der Erde genutzt werden, um ein Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Die dem Erdreich entzogene Wärmeenergie wird mit Hilfe von Strom auf die für den Heizkreislauf erforderliche Temperatur gebracht. Die geothermische Wärmepumpe ist mit einer JAZ von 4 sehr effizient.
Kosten: 12.000 – 20.000 Euro
Grundwasserwärmepumpe
Auch Grundwasserwärmepumpen werden eingesetzt, um die Grundwassertemperaturen für Heiz- und Kühlzwecke zu nutzen.
Diese Art von Wärmepumpe wird jedoch nur eingesetzt, wenn bereits ein Brunnen vor Ort vorhanden ist, der für diesen Zweck genutzt werden kann.
Wenn Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installieren lassen möchten, sollten Sie daher zunächst einen Brunnen von einem professionellen Unternehmen bohren lassen – die zusätzlichen Kosten sollten Sie dann bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen.
Die Grundwasser-Wärmepumpe (JAZ 4,5) ist effizienter als Geothermie und benötigt nur billige, lokale Ressourcen. Allerdings brauchst du eine Genehmigung von der örtlichen Wasserbehörde.
Kosten: ca. 17.000 – 30.000 Euro
Wie Sie sehen, gibt es bei der Entscheidung, welche Art von Wärmepumpe für Sie die richtige ist, viele Faktoren zu berücksichtigen.
Stellen Sie sicher, dass Sie sich informieren und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor Sie Ihre endgültige Entscheidung treffen.
Gibt es Zuschüsse für Wärmepumpen im Neubau?
Staatliche Fördermittel für Wärmepumpen gibt es über die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) und die KfW-Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren.
Das BAFA und die KFW bezuschussen die Installation effizienter Wärmepumpen, und die KfW-Bankengruppe bietet steuerlich geförderte Kredite mit hohen Tilgungszuschüssen für den Bau von KfW-Effizienzhäusern.
Die staatliche Förderung für Wärmepumpen war noch nie so hoch wie jetzt. Ein idealer Zeitpunkt also, um über eine Umstellung der Heizungsanlage auf eine Wärmepumpe nachzudenken.
Fazit: Wärmepumpe im Neubau sinnvoll?
In Neubauten werden Wärmepumpen fast immer empfohlen. Alle Arten von Wärmepumpen können in gut gedämmten Neubauten empfohlen werden.
Grundwasser- und Erdwärmepumpen können konventionelle Wärmeerzeuger überflüssig machen, während Luftwärmepumpen das bestehende Heizsystem ergänzen und den Energieverbrauch spürbar senken.
In einem Altbau mit schlechter Energieeffizienz sollten Wärmepumpen nur in Verbindung mit einer energiesparenden Sanierung eingesetzt werden.
Siehe hierzu auch unseren Artikel: Wärmepumpen für den Altbau.
Die wichtige Grundregel lautet: Je höher die erforderliche Heizmitteltemperatur sein muss, desto weniger effizient arbeiten Wärmepumpen.
Deshalb ist es entscheidend, den Wärmebedarf und die benötigte Heizmitteltemperatur sorgfältig zu berechnen. In jedem Fall sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen, um die bestehende Heizung auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.