wärmepumpe an der hauswand

Wie groß muss eine Wärmepumpe sein?

Wie groß muss eine Wärmepumpe sein?

Die Größe der Wärmepumpe ist ein wichtiger Faktor, den Sie beim Kauf berücksichtigen sollten. Eine zu kleine Wärmepumpe wird Ihr Haus nicht ausreichend beheizen können, während eine zu große Wärmepumpe Energie und Geld verschwendet. In diesem Leitfaden helfen wir Ihnen, die Größe der Wärmepumpe zu bestimmen, die Sie für Ihr Haus brauchen.

Sollten Sie wenig Zeit haben, finden Sie hier die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Die Heizlast ist das wichtigste Kriterium zur Bestimmung der Größe Ihrer Wärmepumpe. Sie wird in Kilowatt (kW) gemessen und gibt die Leistung an, die eine Wärmepumpe erbringen muss, um den Heizbedarf eines Hauses zu decken.
  • Neben der Heizlast des Gebäudes muss auch der Warmwasserbedarf des Haushalts ermittelt werden 
  • Wenn Sie einen günstigen Wärmepumpentarif der Stadtwerke oder eines anderen Energieversorgers nutzen möchten, müssen Sie sogenannte Sperrzeiten der Energieversorgungsunternehmen berücksichtigen und in die Dimensionierung Ihrer Wärmepumpe.
  • Auch die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage beeinflusst die Dimensionierung einer Wärmepumpe.
  • Das Takten (häufige & kurze Laufzeiten) sollte vermieden werden

Welche Kriterien sind für die richtige Dimensionierung ausschlaggebend?



Ermittlung der Heizlast

Die Größe von Wärmepumpen wird in erster Linie durch ihre Heizlast bestimmt, die in Kilowatt (kW) gemessen wird. Dieser Wert gibt die Energiemenge an, die eine Wärmepumpe für eine optimale Leistung liefern muss.

Nach der DIN 12831 wird die Heizlast berechnet. Auch das Klima wirkt sich darauf aus, wie viel Heizleistung von der Wärmepumpe benötigt wird, da es an verschiedenen Orten unterschiedlich ist. Außerdem beeinflussen die Wohnfläche und die Dämmung die Heizlast.

Der Wärmebedarf hingegen gibt an, wie viel Wärme ein Gebäude im Laufe eines Jahres benötigt, wenn es auf einer konstanten Temperatur gehalten wird.

Dies wird normalerweise in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²*Jahr) gemessen.

Die Heizlast beschreibt also die Leistung einer Wärmepumpe und der Heizwärmebedarf den Wärmeverbrauch eines Hauses.

Warmwasserbedarf

Die Berücksichtigung des Warmwasserbedarfs Ihres Haushalts ist bei der Berechnung der Heizlast Ihres Gebäudes unerlässlich.

Als Faustregel gilt, dass Sie bei solchen Berechnungen eine zusätzliche Leistung von 0,1 bis 0,3 kW pro Person einkalkulieren sollten.

Es ist wichtig zu bedenken, dass der genaue Bedarf variieren kann und weitere Berechnungen erforderlich sein können, je nachdem, ob der Warmwasserverbrauch hauptsächlich im Durchlaufverfahren oder mit Pufferspeichern erfolgt und wie groß diese Pufferspeicher sind.

Vorlauftemperatur

Die Vorlauftemperatur einer Heizungsanlage ist wichtig, wenn es um die Auswahl der richtigen Wärmepumpengröße geht. Je höher die Vorlauftemperatur, desto größer und leistungsstärker ist die benötigte Pumpe.

Das bedeutet, dass für optimale Leistungswerte eine niedrigere Vorlauftemperatur erforderlich ist. Wärmepumpen mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad können aufgrund ihrer idealen Auslegung besonders gute Leistungswerte erzielen.

Sperrzeiten beachten!

Wenn Sie hoffen, von einem günstigen Wärmepumpentarif eines öffentlichen Versorgungsunternehmens oder eines anderen Energieversorgers zu profitieren, müssen Sie die Sperrzeiten berücksichtigen, die diese Energieversorger verhängen können.

Die Sperrzeiten dürfen vom Gesetzgeber max. 3×2 Stunden, 2×2 Stunden oder 1×2 Stunden betragen. Um jedoch trotz dieser Zeiten der Strombeschränkung eine ununterbrochene Beheizung zu gewährleisten, muss eine Wärmepumpe größer dimensioniert und mit einem Warmwasserspeicher für die Zwischenspeicherung versehen werden.

Übersicht Gesamtwärmebedarf

Wärmebedarf Tabelle



Die bevorzugte Betriebsweise spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle

Du kannst eine Wärmepumpe auf verschiedene Arten anschließen, je nachdem, wie du sie betreiben willst.

Die drei gängigsten Arten sind monovalent, monoenergetisch und bivalent. Jede Art erfordert unterschiedliche Abmessungen für die Wärmepumpe.

Monovalenter Betrieb

Unter monovalentem Betrieb versteht man das Konzept, dass eine Wärmepumpe ein Gebäude unabhängig beheizen kann, ohne dass zusätzliche Heizkörper erforderlich sind.

Diese energieeffiziente und kostengünstige Heizmethode ermöglicht es den Verbrauchern, ihre Energierechnungen niedrig zu halten und gleichzeitig von einer konstanten Wärmequelle zu profitieren. 

Dies ist oft eine gute und kosteneffiziente Option für Neubauten mit Fußbodenheizung, da der Energiebedarf für diese im Vergleich zu einer älteren Immobilie viel geringer ist. Infolgedessen muss keine große Wärmepumpe angeschafft werden, selbst wenn eine Monovalenz gewünscht ist.

Monoenergetischer Betrieb

Beim monoenergetischen Betrieb werden zwei Wärmeerzeuger eingesetzt, um Wärme zu erzeugen. Der zweite Erzeuger nutzt Strom, z.B. von einem integrierten Heizstab.

Dieser schaltet sich nur an einigen wenigen kalten Tagen im Jahr ein, wenn die Leistung der Wärmepumpe nicht ausreicht. Daher kann die Wärmepumpe ohne Probleme kleiner sein.

Bivalenter Betrieb

Der bivalente Betrieb ist eine beliebte Option für diejenigen, die ein Wärmepumpensystem in ihrem Haus installieren möchten, aber bereits ein konventionelles Heizsystem, wie z.B. einen Gaskessel, besitzen.

Wenn der Bivalenzpunkt erreicht ist und die Pumpe nicht mehr genügend Wärme liefern kann, wird das zweite Heizsystem aktiviert.

So wird sichergestellt, dass Ihr Haus nie ohne ausreichend warme Luft auskommen muss, und gleichzeitig können Sie die Pumpe deutlich kleiner dimensionieren, als Sie es normalerweise tun würden.

Dank dieses innovativen Konzepts kommen Sie in den Genuss einer energieeffizienten Heizungslösung, ohne auf Komfort zu verzichten oder astronomische Kosten zu zahlen.

Was eignet sich für einen Altbau?

Hausbesitzer, die ein altes Gebäude mit niedrigeren Energiestandards besitzen, sollten einen monoenergetischen oder bivalenten Betrieb in Betracht ziehen, anstatt eine große Wärmepumpe zu kaufen.

Monoenergetische Systeme funktionieren am besten, wenn der Heiz- und Kühlbedarf relativ konstant ist, während bivalente Systeme einen unvorhersehbaren Energiebedarf bewältigen können.

Solche Strategien erfordern nur eine kleine Wärmepumpe als ein großes Vergleichssystem. Eine große Wärmepumpe würde aufgrund der höheren Leistungsanforderung unwirtschaftlich arbeiten.

Das „Takten“ sollte vermieden werden!

Takten beschreibt das Problem einer zu überdimensionierten Wärmepumpe. Takten tritt auf, wenn die Wärmepumpe in der Übergangszeit zwischen Frühling und Herbst häufige, aber zu kurze Laufzeiten ermöglicht.

Dies wirkt sich negativ auf die Lebensdauer des Verdichters aus, ebenso wie bei nicht regulierten Kompressoren. Um dieses ungünstige Ergebnis zu bekämpfen, werden leistungsgesteuerte Wechselrichter schnell zur ultimativen Marktlösung.

Dieser Fortschritt ermöglicht es den Kompressoren, mit variablen Drehzahlen zwischen 900 und 9.000 U/min zu laufen – und damit dem häufigen Leistungsabfalls entgegenzuwirken,

Dies gewährleistet nicht nur eine lange Lebensdauer des Kompressors, sondern auch eine bessere Klimatisierungsleistung, die den Bedürfnissen eines jeden Hausbesitzers entspricht.

Fazit: Optimale Größe für die Wärmepumpe

Bei der Wahl der optimalen Größe einer Wärmepumpe ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass eine zu große Wärmepumpe die Rentabilität erheblich schmälern kann.

Andererseits kann die Wahl einer zu kleinen (und damit kostengünstigeren) Wärmepumpe dazu führen, dass Sie im Winter kalte Füße bekommen.

Es empfiehlt sich, beim Vergleich verschiedener Angebote professionellen Rat einzuholen und vor der Auftragsvergabe genaue Berechnungen der Heizlast vorzunehmen.

Die Heizlastberechnung sollte vor der Auftragsvergabe durchgeführt worden sein. Diese kann von Energieberatern, Statikern, Dienstleistern oder dem Installateur durchgeführt werden.

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